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Die Legende von Thánh Gióng

In einem kleinen Dorf zu Zeiten des sechsten Hùng Vương Königs lebte eine 60-jährige Frau in Einsamkeit. Ihr Leben war von täglicher Routine und Stille geprägt, bis eines Tages ein unerwartetes Wunder geschah. Sie trat versehentlich in einen riesigen Fußabdruck und etwas Unerklärliches geschah: Sie wurde schwanger. In diesem Alter war dies ein Wunder, und das Dorf sprach von nichts anderem.

Die Frau gebar einen Jungen, den sie liebevoll Gióng nannte. Gióng war ein besonderes Kind, still und ruhig. Mit drei Jahren konnte er immer noch nicht sprechen, was seine Mutter beunruhigte. Doch eines Tages, als ein Bote des Königs kam, um nach Helfern gegen die bedrohlichen Ân-Feinde zu suchen, sprach Gióng das erste Mal. „Mutter, bitte lade den Boten ein, ich muss mit ihm sprechen.“ Seine Worte waren klar und bestimmt.

Von diesem Augenblick an änderte sich alles. Gióng wuchs zu einem riesigen Mann heran, der nie genug zu essen bekam. Die Dorfbewohner staunten über seine Größe und Kraft. Er aß mehr, als sie sich vorstellen konnten, und mit jedem Bissen schien er zu wachsen.

In der Zwischenzeit waren die Ân-Feinde eine ständige Bedrohung. Der Hùng Vương König und seine Armee kämpften tapfer, konnten aber die Feinde nicht besiegen. Der König war besorgt um sein Volk und sandte Boten aus, um nach talentierten Anführern zu suchen, die das Land retten könnten.

Eines Tages erreichte ein Bote Gióngs Dorf. Als Gióng von der Suche nach Helden hörte, wusste er, dass seine Zeit gekommen war. „Ich brauche ein eisernes Pferd, ein eisernes Schwert, eine eiserne Rüstung und einen eisernen Helm, um die Feinde zu besiegen,“ sagte er dem Boten. Der König, beeindruckt von Gióngs Entschlossenheit, ließ alles anfertigen. Die Gegenstände waren so schwer, dass Tausende von Soldaten sie zu Gióng bringen mussten.

Als Gióng das Eintreffen des eisernen Pferdes erfuhr, bat er seine Mutter um mehr Essen. Sein Hunger schien unstillbar. Die Dorfbewohner brachten ihm Essen, doch Gióng aß alles und verlangte noch mehr. Bald war er so groß, dass er das Dach des Hauses berührte.

Die Soldaten brachten das eiserne Pferd, das Schwert, die Rüstung und den Helm. Gióng, nun ein riesiger Mann, zog die Rüstung an, setzte den Helm auf und nahm das Schwert in die Hand. Er verabschiedete sich von seiner Mutter und den Dorfbewohnern und schwang sich auf das eiserne Pferd, das sofort Feuer spuckte.

Im Kampf besiegte Gióng die Feinde mühelos. Als sein Schwert zerbrach, griff er zu Bambusstangen und kämpfte weiter, bis kein Feind mehr stand. Der König, beeindruckt von Gióngs Tapferkeit, ließ ihm zu Ehren einen Tempel errichten und ernannte ihn zum himmlischen König von Phù Đổng.

Heute erinnern Spuren in der Landschaft an Gióngs Heldentaten. Runde Teiche, die sich von Kim Anh, Đa Phúc bis Sóc Sơn erstrecken, gelten als Fußabdrücke seines Pferdes. Ein Wald, verbrannt vom feurigen Atem des Pferdes, trägt den Namen Làng Cháy. Und die Bambusbäume, die Gióng als Waffen nutzte, stehen noch heute und sind bekannt als Tre Là Ngà.

Thánh Gióng in seiner Rüstung, wie er Bambusbüsche als Waffen verwendet, um seine Feinde zu besiegen.

Als die grausamen Ân-Feinde an den Hängen des Berges Trâu erschienen, breitete sich Panik unter den Menschen aus. Die Lage des Landes war kritisch, und die Menschen waren in heller Aufregung. In diesem entscheidenden Moment kam der Bote und brachte das eiserne Pferd, die eiserne Rute und die eiserne Rüstung. Gióng, der bis dahin ein stiller Junge war, stand auf und streckte sich. Plötzlich verwandelte er sich in einen imposanten Krieger, größer als ein normaler Mensch, mit einer beeindruckenden und mächtigen Ausstrahlung.

Der Krieger trat an das Pferd heran und klopfte ihm auf den Rücken. Das Pferd wieherte laut, ein Schall, der durch das Land hallte. Gióng schlüpfte in seine Rüstung und schwang sich mit der eisernen Rute auf das Pferd. Das Pferd spuckte Feuer, und der Krieger trieb es an, direkt zu den Feinden zu galoppieren. Sie trafen aufeinander, und Gióng kämpfte unermüdlich, schlug eine Feindeswelle nach der anderen nieder. Die Feinde fielen wie Getreide unter der Sense.

Plötzlich brach die eiserne Rute. Ohne zu zögern, riss Gióng Bambusbüsche aus dem Boden und nutzte sie als Waffe. Mit jedem Schlag zerstreute er die Feinde, die in Panik flohen. Gióng verfolgte sie bis zum Fuß des Berges Sóc. Dort, auf dem Gipfel des Berges, zog er seine eiserne Rüstung aus und ließ sie zurück. Dann flogen er und sein Pferd langsam in den Himmel empor.

Der König war dankbar für Gióngs Tapferkeit und wusste nicht, wie er ihn belohnen konnte. Er ernannte ihn zum himmlischen König von Phù Đổng und errichtete einen Tempel in seinem Heimatdorf.

Heute steht der Tempel noch immer im Dorf Phù Đổng, bekannt als das Dorf Gióng. Jedes Jahr im April findet ein großes Fest statt. Man erzählt, dass die Bambusbüsche in Gia Bình ihre goldene Farbe erhielten, als das feurige Pferd sie verbrannte. Die Hufeindrücke des Pferdes sind heute noch als Reihe von Teichen sichtbar. Und es wird gesagt, dass das Feuer des Pferdes einst ein ganzes Dorf verbrannte, das später als das Dorf Cháy bekannt wurde.

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