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Das bezaubernde Märchen der Küchengötter Táo Quân

Vor vielen Hunderten von Jahren lebte ein armes Ehepaar in einem kleinen Dorf am Rande eines dichten Waldes. Das Dorf war von grünen Hügeln und klaren Flüssen umgeben, und die Menschen lebten in einfachen strohgedeckten Hütten. Die Sonne schien warm vom Himmel, während bunte Blumen am Wegesrand blühten.

Das Ehepaar, bestehend aus einem freundlichen Mann mit wilden Haaren und einer liebevollen Frau mit einem warmen Lächeln, hatte kaum genug zu essen. Ihr Haus war klein und einfach, mit einem rauchenden Kamin in der Mitte. Die Wände waren aus Lehm und die Fenster mit dünnen Tüchern bedeckt.

Der Ehemann war ein ehrlicher und harter Arbeiter, der den ganzen Tag auf den Feldern arbeitete, um Nahrung für seine Familie zu ernten. Doch die Ernte war oft mager, und er konnte nicht genug verdienen, um genug Essen auf den Tisch zu bringen. Diese Sorgen und Frustrationen trieben ihn dazu, Trost im Alkohol zu suchen.

An manchen Abenden kehrte er betrunken nach Hause zurück und wurde von düsteren Gedanken geplagt. Die Frau, eine sanfte und fürsorgliche Seele, versuchte ihr Bestes, um ihn zu trösten, doch manchmal konnte sie seine Wut nicht abwenden. Sie litt still und trug die Spuren der Misshandlungen auf ihrem zarten Körper.

Eines Tages konnte die Frau die Schmerzen nicht mehr ertragen. Mit Tränen in den Augen und einem gebrochenen Herzen beschloss sie, das Dorf und ihr Zuhause zu verlassen. Mit nichts als einem kleinen Bündel von Habseligkeiten auf ihrem Rücken trat sie den beschwerlichen Weg in den tiefen Wald an.

Der Wald war ein magischer Ort voller Geheimnisse und Wunder. Hohe Bäume ragten in den Himmel, während Vögel mit lebhaften Farben durch die Äste flogen. Der Boden war mit einem dicken Teppich aus Moos und Wildblumen bedeckt, der den Weg der Frau sanft polsterte.

Tagelang wanderte sie in der Stille des Waldes, kämpfte gegen die Müdigkeit und den Hunger an. Ihre Füße waren wund, aber ihr Mut trieb sie voran. Schließlich, als die Sonne am Horizont zu sinken begann, sah sie einen schwachen Rauch durch die Bäume aufsteigen.

Sie folgte dem Rauch und gelangte schließlich zu einer kleinen Hütte, die von einem Jäger bewohnt wurde. Die Hütte war idyllisch inmitten einer Lichtung gelegen, umgeben von wilden Blumen und duftenden Kräutern. Der Jäger, ein großer Mann mit kräftigen Armen und einem freundlichen Gesicht, saß vor der Tür und schnitzte an einem Holzstück.

Der Jäger war von der Traurigkeit der Frau berührt und erkannte, dass sie dringend Hilfe brauchte. Er bot ihr Essen und Wasser an, um ihren Hunger zu stillen, und bat sie, in seiner Hütte Zuflucht zu suchen. Die Frau war dankbar und trat zögernd ein.

In der Hütte herrschte eine warme und einladende Atmosphäre. Ein knisterndes Feuer brannte im Kamin und verbreitete wohlige Wärme. Eine einfache Holzbank und ein rustikaler Holztisch waren die einzige Möblierung, aber es war genug, um ein Gefühl von Zuhause zu vermitteln.

Die Frau blieb eine Weile in der Hütte und half dem Jäger bei den täglichen Aufgaben. Sie fegte den Boden, sammelte Beeren im Wald und kochte köstliche Mahlzeiten für sie beide. Mit der Zeit entwickelten sie eine tiefe Verbundenheit und wurden zu einer Familie.

Die Tage vergingen und das Glück kehrte in das Leben der Frau zurück. Sie vergaß allmählich den Schmerz und das Leid, das sie zuvor erfahren hatte. Gemeinsam erkundeten sie den Wald, sammelten Kräuter und genossen die Schönheit der Natur um sie herum.

Doch das Schicksal hatte noch eine Prüfung für sie bereit. Eines Tages, als der Jäger allein im Wald auf der Jagd war, traf die Frau auf einen fremden Mann. Sein Gesicht war von Kummer gezeichnet und seine Kleidung war zerlumpt und schmutzig. Er bat sie um etwas zu essen, und ihr Mitleid erwachte.

Sie lud ihn in die Hütte ein und setzte vor ihm eine einfache Mahlzeit auf den Tisch. Als der Mann aß, starrte die Frau ihn genauer an und erkannte zu ihrem Entsetzen, dass er ihr früherer Ehemann war. Das Bedauern erfüllte sie und sie fühlte Mitgefühl für ihn, trotz all des Schmerzes, den er ihr zugefügt hatte.

In diesem Moment kehrte der Jäger zurück und sah die Szene. Misstrauen und Eifersucht loderten in seinen Augen. Er konnte nicht verstehen, warum seine Frau Essen an einen Fremden gab. Sein Herz wurde von dunklen Gedanken überschattet, und er zweifelte an der Loyalität und Treue seiner Frau.

Die Frau versuchte verzweifelt, ihrem Ehemann die Wahrheit zu erklären, aber er wollte nicht zuhören. Verzweiflung und Traurigkeit erfüllten ihr Herz. An einem dunklen Tag, während sie in der Küche stand und Essen zubereitete, entschied sie sich, ein Ende ihrer Qualen zu setzen. Ohne zu zögern, stürzte sie sich in das lodernde Feuer und ließ sich vom Rauch verschlingen.

Als der erste Ehemann von ihrem Tod erfuhr, wurde er von tiefem Bedauern erfüllt. Er erkannte, dass seine eigenen Handlungen zu dieser Tragödie geführt hatten. Ohne zu zögern, folgte er ihrem Beispiel und nahm sein eigenes Leben, um mit seiner geliebten Frau vereint zu sein.

Der Jäger, der nun den schrecklichen Fehler erkannte, war von Reue und Schuldgefühlen überwältigt. Er konnte nicht ertragen, weiterzuleben, wenn er wusste, dass er die Liebe seines Lebens verloren hatte. Er zündete das Feuer in der Hütte erneut an und ging hinein, um sich selbst zu opfern.

Der Jadekaiser im Himmel, der von der tragischen Dreiecksgeschichte und den Fehlern, die begangen wurden, erfuhr, beschloss einzugreifen. Er verwandelte die drei Seelen in die „Táo Quân“, drei Wesen mit drei Köpfen, die zusammen einen großen Topf trugen. Ihre Aufgabe war es, die Angelegenheiten der Familien auf der Erde zu beobachten und Bericht zu erstatten.

Am letzten Tag des Mondjahres, dem 23. Tag des letzten Monats, stiegen die Táo Quân zum Jadekaiser auf, um über alles zu berichten, was in ihrem eigenen Haus geschehen war. Die Menschen bereiteten ein opulentes Festmahl vor, um die Táo Quân zu ehren, und begleiteten sie mit Gebeten und Riten. Sie verbrannten Silberpapier, das Kleidung darstellte, um den Táo Quân auf ihrer Reise zurück zum Jadekaiser zu begleiten.

Und so werden jedes Jahr am Ende des Mondjahres die Geschichten der Táo Quân erzählt und die Opfergaben dargebracht, um ihre Seelen zu ehren und sie auf ihrer Reise in den Himmel zu begleiten.

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