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Die Legende von Chú Cuội im Mond

In einer fernen Gegend, weit weg von hier, lebte einst ein Holzfäller namens Cuội. Sein Leben war von harter Arbeit im tiefen Wald geprägt, wo er Bäume fällte und Holz sammelte. Doch an einem besonderen Tag, als er an einen kleinen Bach kam, sollte sein Schicksal eine unerwartete Wendung nehmen.

In der Stille des Waldes stieß Cuội auf eine Höhle, die von einem majestätischen Tiger bewacht wurde. Sein Herz raste vor Angst, als er bemerkte, dass dort auch vier kleine Tigerbabys spielten. In einem Moment der Panik und Verzweiflung griff er zur Axt und tötete jedes der Babys.

Doch das Schicksal spielte erneut eine düstere Karte aus. Die Mutter des Tigers kehrte zurück und stieß ein furchtbares Brüllen aus. Cuội hatte keine andere Wahl, als seine Axt fallen zu lassen und auf einen hohen Baum zu fliehen, um sein Leben zu retten.

Von seinem sicheren Versteck aus beobachtete Cuội, wie die Tigermutter traurig um ihre toten Babys trauerte. Doch dann geschah etwas Unerklärliches. Sie ging zu einem nahegelegenen Baum, biss Blätter ab und brachte sie zu ihren Babys. Als die Tigerbabys diese Blätter aßen, wurden sie wieder lebendig. Cuội war überwältigt von Staunen.

Nachdem die Tigermutter ihre Babys an einen anderen Ort gebracht hatte, wagte Cuội sich herab und suchte den erstaunlichen Baum. Er grub ihn sorgfältig aus und brachte ihn nach Hause.

Unterwegs stieß er auf einen alten Bettler, der regungslos auf einer Wiese lag. Cuội legte den Baum vorsichtig ab und gab dem Mann einige Blätter. Als der Bettler die Blätter aß und seine Augen öffnete, stand er plötzlich auf. Er sah den Baum und fragte Cuội, was das für ein Baum sei. Cuội erzählte ihm die ganze Geschichte.

Chú Cuội gräbt den Baum des Lebens aus

Der alte Mann rief: „Oh mein Gott! Dieser Baum ist ein Baum des Lebens, von Gott geschickt, um die Menschen zu retten. Du musst ihn sorgsam pflegen, aber nie mit schmutzigem Wasser gießen, sonst wird er in den Himmel aufsteigen!“

Dann ging der alte Mann seines Weges, und Cuội brachte den Baum nach Hause und pflanzte ihn im Osten seines Gartens. Er hegte und pflegte den Baum, goss ihn täglich mit klarem Brunnenwasser und rettete damit viele Leben.

Mit diesem wertvollen Baum konnte Cuội Menschen in Not retten. Wenn er von einem Todesfall erfuhr, brachte er sofort ein Blatt des Baumes. Das Gerücht von Cuộis Zauberkräften verbreitete sich wie ein Lauffeuer.

Eines Tages, während Cuội am Fluss unterwegs war, sah er die leblose Leiche eines Hundes. Er hob sie auf und reichte ihr einige Blätter des Baumes, um sie wiederzubeleben. Der Hund schmiegte sich dankbar an Cuội und wurde zu einem klugen Freund.

Ein anderes Mal kam ein wohlhabender Mann aus einem benachbarten Dorf zu Cuội. Seine Tochter war gerade ertrunken, und er flehte Cuội an, ihr Leben zu retten. Cuội ging mit ihm, gab der jungen Frau einige Blätter des Baumes, und binnen kurzer Zeit kehrte sie ins Leben zurück. Als sie sah, dass Cuội ihr Leben gerettet hatte, bat sie ihn, ihr Ehemann zu werden, und der wohlhabende Mann stimmte zu.

Cuội und seine Frau lebten glücklich zusammen, bis eines Tages, als Cuội nicht zu Hause war, kam eine Gruppe von unartigen Leuten zu ihrem Haus. Diese Leute wollten Cuộis Frau ärgern, weil sie wussten, dass Cuội besondere Kräfte hatte. Sie taten sehr gemeine Dinge und machten seine Frau traurig.

Es wurde wirklich schlimm, als sie seine Frau verletzten und sie sehr traurig war. Cuội kehrte nach Hause zurück und fand seine Frau leblos vor. Er weinte vor Trauer, denn er liebte sie so sehr. Er versuchte, ihr mit den Blättern des besonderen Baumes, den er hatte, zu helfen. Aber es half nicht, weil die bösen Menschen etwas Schlimmes getan hatten.

Aber in dieser traurigen Zeit kam Cuộis treuer Hund zu ihm. Der Hund sagte, dass er bereit sei, etwas ganz Besonderes zu tun, um Cuộis Frau wieder zum Leben zu erwecken. Cuội war sehr gerührt und stimmte zu. Der Hund opferte einen Teil von sich selbst, und mit seiner Hilfe wurde Cuộis Frau wieder lebendig. Cuội war überglücklich, und um dem Hund zu danken, formte er aus Erde einen kleinen Freund für ihn. So waren sie wieder zusammen, und alle waren sehr glücklich.

Doch seit diesem Tag änderte sich das Wesen von Cuộis Frau drastisch. Sie vergaß die Worte und Versprechen, die sie gegeben hatte, was Cuội oft verärgerte. Er hatte sie oft gewarnt, nicht auf die Seite des Baumes zu urinieren, doch sie vergaß es immer wieder.

An einem Nachmittag, als Cuội im Wald arbeitete, begab sich seine Frau in den Garten hinter dem Haus, um Wasser zu holen. Leider vergaß sie Cuộis Warnung und urinierte direkt auf den Stamm des Baumes.

Sofort begann die Erde zu erbeben, der Baum begann zu schwanken, und der Wind heulte. In einem Moment des Entsetzens wurde der alte Baum aus dem Boden gerissen und stieg langsam in den Himmel auf.

Cuội erreichte gerade rechtzeitig sein Zuhause, um dies zu sehen. Doch seine verzweifelten Versuche, den Baum festzuhalten, waren vergeblich. Der Baum war zu schwer, und er konnte ihn nicht halten.

Als Cuội den Baum festhielt, wurde er zusammen mit ihm in den Himmel gezogen. Er konnte nicht loslassen und blieb am Himmel hängen – auf dem Mond.

Von diesem Tag an saß Cuội auf dem Mond, neben dem alten Baum. Er hatte seine Frau verloren, aber er hatte immer noch seinen treuen Hund an seiner Seite.

Jedes Jahr fiel ein Blatt vom Baum auf die Erde. Die Fische im Meer erkannten die magische Kraft dieses Blattes und kämpften darum, es zu ergattern. Dieses Blatt galt als Heilmittel und war von unschätzbarem Wert.

Wenn man heute den Mond betrachtet, kann man eine dunkle Stelle sehen, die wie ein Baum aussieht. Diese Stelle ist der Baum des Lebens, auf dem Chú Cuội und sein treuer Hund sitzen.

Die Legende von Chú Cuội ist in Vietnam weit verbreitet und lehrt uns wichtige Lektionen. Sie erinnert uns daran, dankbar für das zu sein, was wir haben, und dass unsere Worte und Taten Konsequenzen haben können, die unser Leben für immer verändern können.

Die Geschichte von Chú Cuội zeigt uns auch, wie mächtig die Natur sein kann und wie wichtig es ist, sie zu respektieren und zu schützen. Sie erinnert uns daran, dass es Dinge gibt, die über unser Verständnis hinausgehen, und dass wir demütig und achtsam gegenüber der Welt um uns herum sein sollten.

So bleibt die Legende von Chú Cuội eine zeitlose Erzählung über Liebe, Opferbereitschaft und die geheimnisvollen Kräfte der Natur, die auch heute noch die Herzen der Menschen berührt.

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