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Das Geheimnis des hundertsegmentierten Bambusbaums

In einem ruhigen, ländlichen Dorf lebte einst ein alter Mann, der für seine Weisheit und seinen Reichtum bekannt war. Er besaß ein prächtiges Haus und ein großes Stück Land, aber das Kostbarste, was er hatte, war seine wunderschöne Tochter. Ihr Lächeln war so strahlend wie der Morgen und ihre Güte so tief wie das Meer.

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Eines Tages kam ein junger, fleißiger Diener in das Leben des alten Mannes. Der Diener war bekannt für seine Hingabe und seinen Eifer. Sein Traum war es, eines Tages genug zu verdienen, um seine eigene Familie zu gründen. Der alte Mann, der seine Wünsche kannte, machte ihm ein verlockendes Angebot. „Arbeite hart für mich, und eines Tages werde ich dir meine Tochter zur Frau geben,“ sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.

Überglücklich über dieses Versprechen, arbeitete der Diener unermüdlich. Tag und Nacht gab er sein Bestes, um das Vertrauen des alten Mannes zu gewinnen. Drei Jahre vergingen, in denen der Diener seine Aufgaben mit außergewöhnlicher Hingabe erfüllte. Das Haus des alten Mannes blühte auf und sein Reichtum wuchs, doch das Versprechen der Tochter blieb unerfüllt.

Als die Zeit für die Heirat der Tochter kam, brach der alte Mann sein Wort. Er gab seine Tochter einem reichen Mann aus dem Dorf, dessen Sohn sowohl wohlhabend als auch einflussreich war. Der Diener, der von dieser Nachricht zutiefst verletzt wurde, fühlte sich verraten.

Am Morgen der Hochzeit rief der alte Mann den Diener zu sich und täuschte ihn erneut. „Geh in den Wald und suche einen Baum mit hundert Stäben für die Hochzeit. Wenn du das tust, wird meine Tochter dir gehören,“ log er. Der Diener, in seinem Herzen noch immer hoffend, machte sich mit einem Beil bewaffnet auf den Weg in den Wald.

Er suchte verzweifelt nach dem Baum, wanderte von einem Wald zum anderen, doch fand er keinen solchen Baum. Erschöpft und von Trauer übermannt, setzte er sich nieder und weinte bitterlich. In diesem Moment erschien ein weiser, alter Mann mit weißem Haar und einem Bambusstock. „Warum weinst du, junger Mann? Erzähle mir deine Geschichte, und ich werde dir helfen,“ fragte er sanft.

Der Diener offenbarte dem alten Mann sein Leid. Der Weise hörte aufmerksam zu und sagte dann: „Sammle hundert Stöcke und bring sie zu mir.“ Der Diener tat, wie ihm geheißen wurde. Der alte Mann lehrte ihn dann, einen Zauber zu wirken, der die Stöcke in einen Baum verwandelte.

lgt war und die hundert Stöcke gesammelt hatte, lehrte ihn der Alte eine geheimnisvolle Formel. Der Diener sollte dreimal „Rein Rein“ murmeln, und wie durch Magie wuchsen die hundert Stöcke zusammen, um einen beeindruckenden Baum mit hundert Stäben zu bilden. Der Diener, überwältigt von Freude und Erstaunen, versuchte, den Baum nach Hause zu tragen. Doch der Baum war zu lang und schwer für ihn allein.

Der weise alte Mann kam ihm wieder zur Hilfe. „Sage dreimal ‚raus raus‘, und der Baum wird sich in die einzelnen Stöcke zerlegen,“ riet er ihm. Der Diener tat, wie ihm geheißen, und zu seiner Erleichterung zerfiel der Baum wieder in hundert handliche Stöcke. Er band sie zusammen und machte sich auf den Weg zurück ins Dorf.

Als der Diener schließlich zu Hause ankam, war die Hochzeitszeremonie bereits in vollem Gange. Die Familien des Bräutigams und der Braut feierten ausgelassen, unbesorgt um das gebrochene Versprechen. Der Diener, der nun die Wahrheit über den alten Manns Betrug erkannte, behielt seine Ruhe.

Er wartete geduldig, bis die Feierlichkeiten ihren Höhepunkt erreichten und die Familie des Bräutigams Feuerwerkskörper zündete. In diesem Moment der Ablenkung legte der Diener die hundert Stöcke auf den Boden und murmelte erneut dreimal „Rein Rein„. Zu aller Erstaunen wuchsen die Stöcke wieder zu einem imposanten Baum zusammen.

Der Diener rief den alten Mann zu sich und konfrontierte ihn mit dem Wunder, das er vollbracht hatte. Er erklärte, dass er nun, wie versprochen, die Tochter des alten Mannes heiraten wolle. Die Szene erregte große Aufmerksamkeit, und die Hochzeitsgäste versammelten sich, um das unerwartete Geschehen zu bezeugen. Der alte Mann, jetzt in einer misslichen Lage, konnte nur staunen und musste sich den Konsequenzen seines gebrochenen Versprechens stellen.

Überrascht und verwirrt versuchte der alte Mann, den Baum zu ergreifen, wurde jedoch durch den Zauber daran gefesselt. Auch der Vater des Bräutigams, der zu Hilfe eilte, wurde gefangen. Die beiden Männer flehten um Gnade und versprachen, ihre Täuschung wiedergutzumachen.

Der Diener, der in diesem Moment seine Macht erkannte, zeigte Gnade. Er löste den Zauber und befreite die Männer. Der alte Mann, nun demütig und reumütig, hielt sein Versprechen und gab seine Tochter zur Frau.

Von diesem Tag an lebte der Diener als geachteter Mann im Dorf, und der alte Mann behandelte ihn mit dem größten Respekt. Sie lebten in Harmonie und Glück, und die Geschichte ihrer ungewöhnlichen Hochzeit wurde noch viele Jahre erzählt.

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